Die Idee dahinter
Die Initiatorinnen dieses Pools und der Website leiten Weiterbildungsinstitute für Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung. Auslöser war die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands im Sommer 2021, die einen großen Bedarf an Krisenberatung und Stabilisierung aufzeigte. So entstand die Idee, das große Potenzial an traumasensibler psychosozialer Arbeit auch für andere Krisensituationen nutzbar zu machen, weil oftmals gar keine Therapie erforderlich ist. Die Arbeit der Berufsgruppen Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung ebenso wie traumasensibles Arbeiten in der Pflege, Geburtshilfe, Einzelfallhilfe und anderen Bereichen der psychosozialen Arbeit ist noch kaum bekannt. Im Gegensatz zu den meisten Therapeut*innen arbeiten die Menschen in der psychosozialen Arbeit alltagsnah und orientiert an den Kompetenzen der Klient*innen. Hier geht es nicht um Aufarbeitung, sondern um Stabilisierung. Also darum, wieder handlungsfähig zu werden.
Ein paar Sätze zur Geschichte von Traumapädagogik und Traumazentrierter Fachberatung
Viele Menschen brauchen in oder nach Krisen Orientierung, ein offenes Ohr, verknüpft mit Informationen darüber, was in unseren Körpern bei Stress und Überforderung passiert. Oft wird alles, was uns überfordert, als Trauma bezeichnet. Das ist nicht sehr hilfreich, weil es viel mehr darum geht Möglichkeiten zu finden, mit dem Erlebten umzugehen. Die Unterstützung durch andere und die eigene Entschiedenheit und Hoffnung aus dem Erlebten auftauchen zu können, sind entscheidend dafür, ob aus der Krise eine neue Chance erwächst oder eine Traumafolgestörung.
Menschen sind erstaunlich belastbar und in hohem Maße fähig, sich neuen Bedingungen anzupassen. Auf dem Weg dahin tauchen viele Symptome auf, und der zentrale eigene Eindruck ist oft, den Verstand zu verlieren und aller Fähigkeiten beraubt zu sein. Da braucht es vor allem den Kontakt zum Boden unter den Füßen und einen klareren Kopf, ein ruhigeres Herz, um weitermachen zu können. Und Menschen, die wissen, dass die Symptome in Krisen auch wieder vorbei gehen können, die das erklären und die ersten Schritte anleiten können.
Um genau diese Aufgaben zu übernehmen, haben vor über zwanzig Jahren Menschen in Deutschland begonnen, die Traumafachberatung und Traumapädagogik aufzubauen. Denn Menschen, die Beratung brauchen oder einen Tipp für den Umgang mit der Partner*in oder dem Kind, suchen nicht nach Therapie, sondern brauchen Alltagsbegleitung. Um beim nächsten Besuch in der Ausländerbehörde nicht auszurasten, sondern einen kühlen Kopf zu behalten. Um sich im eigenen Erleben orientieren zu können und wieder Boden unter den Füßen zu spüren. Dafür braucht es ein fachlich versiertes Gegenüber, das selbst ruhig bleiben kann und Hilfestellungen gibt.
Inzwischen wird an ca. 50 Instituten im deutschsprachigen Raum Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung unterrichtet, die traumasensible Arbeit hat in fast allen Bereichen der psychosozialen Arbeit Einzug gehalten.
Allerdings gibt es keine institutsübergreifenden öffentlich zugänglichen Listen derjenigen, die die Befähigung haben, diese Arbeit zu tun. Das wollen wir ändern. Wichtig ist uns außerdem, dass die Suche nach unterschiedlichen Kriterien einfach, schnell und unkompliziert erfolgen kann. Was daraus geworden ist, sehen Sie in unserer Suchmaske.
Der Fachverband Traumapädagogik hat uns von Anfang an schnell und unbürokratisch unterstützt, und übernimmt mit Verwaltung, Abrechnung der Stiftungsgelder und der rechtlichen Verantwortung einen Riesenbatzen an Verantwortung und Vernetzungsmöglichkeit, wofür wir uns hier ausdrücklich und herzlich bedanken!
Die Stiftung Ehrenamt als bundeseigene Institution unterstützt finanziell Verwaltung und Webseitenaufbau, auch dafür herzlichen Dank.
Alle andere Arbeit, wie die inhaltliche Definition des Projekts, die Ausarbeitung der Texte für Werbung und Veröffentlichung, alle organisatorische Arbeit, die für die Beantragung, die Organisation etc. benötigt wird ebenso wie die Arbeit des Beirats, der uns berät und ethische Fragen bearbeitet, findet ehrenamtlich statt. Und natürlich gilt das auch für die Angebote der Kolleg*innen, die Sie beraten werden.